An diesem Sonntagnachmittag erlebte Johannes Schenk, ehemaliger Torhüter des FC Bayern München, einen erstaunlich ruhigen Arbeitstag. Denn im Heimspiel gegen Hannover 96 musste der 1,91 Meter große Schlussmann von Preußen Münster nicht ein einziges Mal nennenswert eingreifen.
Die Belohnung: das erste Spiel ohne Gegentreffer in der noch jungen Zweitliga-Saison. „Als Torwart zu null, da kann man immer zufrieden sein“, betonte Schenk. Gleichzeitig wusste der 21-Jährige, dass gegen die am Sonntagnachmittag harmlosen Niedersachsen mehr möglich gewesen wäre. „Wir hätten drei Punkte mitnehmen können“, stellte Schenk angesichts der hochkarätigen Münsteraner Möglichkeiten fest.
„Ich finde, wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt gegen einen Titelfavoriten“, befand indes SCP-Trainer Sascha Hildmann. Einziges Manko auch aus seiner Sicht: „Leider haben wir uns nicht belohnt mit einem Tor.“
Denn: Mit Ron-Robert Zieler hatten die Gäste aus Hannover einen Schlussmann im Tor, der mit einer absoluten Topleistung zu überzeugen wusste. Preußens Innenverteidiger Niko Koulis – per Nachschuss beinahe selbst zum Matchwinner avanciert – nahm sich und seine Nebenleute umso mehr in die Pflicht. „Wir haben nicht viel zugelassen, müssen aber daran arbeiten, eiskalt zu sein.“
Für SCP-Trainer Hildmann war der verpasste Sieg zwar bitter, die überzeugende Leistung aber auch ein Beweis für die Wettbewerbsfähigkeit der Adlerträger. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir irgendwelche Anlaufschwierigkeiten hatten. Auch in Fürth schon nicht“, zeigte sich der Ex-Lauterer selbstbewusst. „Wir sind in der Liga und wollen bestehen. Ob der Gegner Hamburg, Hannover oder Köln heißt, das ist mir egal.“